Die rund 165 Jahre alte, so überaus traditionsreiche Graz-Köflacher Bahn, ist die größte österreichische Privatbahn.Die in den Jahren 1859/60 in Betrieb genommene „Köflacherbahn“ vom Grazer Hauptbahnhof südwärts durch das Grazer Feld, den Kaiserwald hinauf und Richtung Nordwesten dem zunächst weiten, dann eng gewundenen Kainachtal folgend aufwärts bis ins ehemalige Voitsberg-Köflacher Kohlenrevier ist die Keimzelle der so traditionsreichen Graz-Köflacher Bahn (GKB) bzw. der ursprünglichen Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft. Gleichzeitig ist sie aber auch der Stamm des weitverzweigten weststeirischen Verkehrsnetzes, beförderte sie doch in ihrer Blütezeit alljährlich viele Millionen Fahrgäste und viele Millionen Tonnen Fracht. Ein enormes Fahrgastaufkommen verzeichnet sie noch heute, aber der einstmals so überaus gewaltige Güterverkehr ist inzwischen längst Geschichte. Mit der Elektrifizierung und dem Übergang an die Österreichischen Bundesbahnen steht eine neue Epoche bevor – eine angemessene Gelegenheit, einen Blick zurück sowohl in die große Zeit der „guten alten“ GKB als auch in einen prägenden Abschnitt steirischer Industriegeschichte zu werfen.Beim Betrachten der Stationen mit ihrer vielschichtigen Bedeutung werfen wir das Augenmerk auf die Ausdehnung der Gleisanlagen, die markanten, meist aus der Frühzeit der Bahn stammenden, teils inzwischen abgerissenen Hochbauten, die Menschen bei der Bahn und besonders auf die Anschließer, die vielfältige Industrie, die kleineren Betriebe sowie die vielen, größtenteils durch die GKB selbst betriebenen Bergwerke, ihre verzwickte Geschichte, ihre Umschlagsanlagen und Schlepp- und Förderbahnen, teilweise mit eigenen Lokomotiven. Besonders umfangreich ist das Kapitel über den Graz-Köflacher Bahnhof, den Betriebsmittelpunkt mit seinen Zugförderungs-, Werkstätten- und Kohlenumschlagsanlagen und den Anschlußgleisen u.a. zur Waggonfabrik, die einst recht bahnbrechende Fahrzeuge herausbrachte, und zur ebenso traditionsreichen Brauerei Reininghaus. Weiter betrachten wir den früher u.a. für die Bauwirtschaft bedeutsamen Bahnhof Straßgang, den Bahnhof Premstätten-Tobelbad mit den umliegenden Ziegelwerken, dem Kurbad und den geheimnisumwitterten Anlagen während des „Dritten Reiches. Wir kommen zum Trennungsbahnhof Lieboch mit eigenem Heizhaus (zeitweise mit Drehscheibe), zum Bahnhof Söding-Mooskirchen als Mittelpunkt des dörflichen Lebens, zum Bahnhof Krottendorf-Ligist als Anlaufpunkt für die Landwirte, zur Haltestelle Gaisfeld mit dem Kraftwerksbau im Teigitschgraben, zum Bahnhof Krems mit dem erzherzoglichen Eisenwerk und dem schicksalsträchtigen Zellstoff- und Holzwerk, zum Bahnhof Voitsberg mit der alten Glashütte, dem Pumpenbau, der Schleppbahn zum Bergbau Zangtal sowie den Großkraftwerken, zum Bahnhof Bärnbach als Herzstück des Kohlenumschlags im Voitsberg-Köflacher Kohlenrevier, außerdem mit Schleppbahn zum Bergbau und zur Glashütte Oberdorf, dann zum in den 30er Jahren aufgelassenen Bahnhof Rosenthal mit den vielfältigen Bergwerken in seiner Umgebung, vor allem dem Karl-Schacht, und schließlich zum Endbahnhof Köflach mit den Schleppbahnen zum Eisenwerk und Bergbau Pichling, zur Glasfabrik, durch den Revierstollen bis nach Maria Lankowitz und Piberstein sowie in schmaler Spur zum Kalkwerk Gradenberg. Diese hochinteressanten, in der bisherigen Literatur arg vernachlässigten Aspekte zu erforschen, erforderte langjährige Recherchen. Alles einsteigen bitte!Übersicht der in dieser Reihe geplanten bzw. erschienenen Bände: Band 1: Dampflokomotiven Band 2: Diesellokomotiven, Triebwagen und Wagen Band 3: Die Stammstrecke Graz – Köflach Band 4: Südflügel nach Wies-Eibiswald und die Sulmtalbahn Band 5: Die wechselvolle Geschichte der GKB von den Anfängen bis heute, einschl. der jüngsten Entwicklungen, des Kraftfahrdienstes mit Bussen und der überregionalen Verkehre
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