Zwischen den Jahren 1966 und 1975 beschaffte die DR Deutsche Reichsbahn als Import aus der Sowjetunion (UdSSR) insgesamt 378 Diesellokomotiven des Typ M62 mit 2.000 PS Leistung, die bei der Reichsbahn als Baureihe V 200 (ab 1970: Baureihe 120) bezeichnet wurden. Mit ihnen hielten erstmals Lokomotiven mit dieselelektrischem Antrieb Einzug bei der DR, während sich die Schienenfahrzeugindustrie der DDR der dieselhydraulischen Antriebstechnik verschrieben hatte. Die Entscheidung für den Import der Lokomotiven UdSSR war zudem politisch motiviert, denn ein Beschluss des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) gab vor, dass Dieselloks ab 2.000 PS Leistung grundsätzlich aus der UdSSR zu beziehen seien. In der DDR wurden die wegen fehlender Zugheizung nur im Güterverkehr einsetzbaren Co'Co'-Maschinen unter den Spitznamen "Wumme" der "Taigatrommel" bekannt. Im Jahr 1995 wurden die letzten Exemplare bei der DB AG ausgemustert.1997 hatte der EK-Verlag in seiner Baureihenbibliothek erstmals ein Buch über die Baureihe V 200/120 herausgebracht, das schon seit vielen Jahren vergriffen ist. Daher haben sich der Autor Andreas Stange und der Verlag zu einer Neuauflage entschieden, die auch inhaltlich überarbeitet wurde. Neben bekannten Inhalten aus der Erstauflage wie Entstehungsgeschichte, Technik und Einsatz in den Bahnbetriebswerken werden in dem neuen Band auch jene V200 aufgenommen, die ab Mitte der neunziger Jahre zeitweise bei privaten Bahnunternehmen in Deutschland im Einsatz waren oder vereinzelt auch heute noch sind. Hierbei handelte es sich allerdings nicht nur im ehemalige DR-120, sondern auch um aus der Tschechischen Republik und aus Polen importierte Loks des Typs M62 (CD-Reihe 781 sowie PKP-Reihe ST44), die für den Deutschlandeinsatz hergerichtet wurden. Auch ein Blick auf die museal erhaltenen Maschinen sowie eine ausführliche Statistik mit den Liefer- und Verbleibdaten aller an die DR gelieferten Lokomotiven werden in diesem Baureihenporträt nicht fehlen.
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